Energieübertragung

E|ner|gie|ü|ber|tra|gung: im mikrophysikal. Bereich der Transport von Energie auf physikal. oder elektronischem Wege, z. B. durch Stoßprozesse, Strahlungsemissions- u. -absorptionsprozesse, Excitonenwanderung, Charge-Transfer-Prozesse, Sensibilisation usw.

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Energieübertragung,

 

die leitungsgebundene Übertragung unmittelbar nutzbarer Energie (vorwiegend elektrische Energie und Wärmeenergie, im weiteren Sinn auch chemisch in Erdöl, Erdgas, Wasserstoff gebundene Energie) vom Ort der Erzeugung zum Verbraucher, zum Teil über sehr große Entfernungen.

 

Die Übertragung und Verteilung elektrischer Energie erfolgt durch Leitungen und Kabel; Letztere werden besonders im Mittel- und Niederspannungsbereich eingesetzt, da aus physikalischen Gründen ihr Einsatz begrenzt ist. Der Widerstand elektrischer Leiter kann durch Kühlung, besonders auf so tiefe Temperaturen wie die von flüssigem Helium oder flüssigem Stickstoff, weitgehend aufgehoben werden. Die Ausnutzung dieser Supraleitung erfolgt in der Kryotechnik (z. B. mit supraleitenden Magnetspulen und supraleitenden Kabeln, Kryokabeln). Dabei ist zu beachten, dass die Einsparungen an Verlusten durch den niedrigen Wirkungsgrad der Tieftemperatur-Kältetechnik zum großen Teil wieder aufgezehrt werden. Neuere Erkenntnisse über die Supraleitung (Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung) versprechen bedeutende Anwendungsfortschritte.

 

Der Anteil der Netzverluste am Bruttostromverbrauch betrug 1993 nur noch etwa 4 % (1956 waren es noch rd. 10 %).

 

Die direkte Wärmeversorgung von Gebäuden und Produktionsprozessen (Prozesswärme) ist durch Fernübertragung von Wärme (z. B. Fernwärme) möglich; diese wird in Heizwerken und Heizkraftwerken (durch Kraft-Wärme-Kopplung) bereitgestellt und dann von aufgeheiztem Wasser als Wärmeträger in Rohrleitungen zum Verbraucher transportiert. Die Auskopplung von Wärme aus Kraftwerken bringt z. B. durch Nutzung der entstehenden Abwärme energetische Vorteile. Es muss allerdings bei der Standortwahl berücksichtigt werden, dass die Übertragung über größere Entfernung aus technischen Gründen begrenzt ist. Auch die Wärmeauskopplung aus Kernkraftwerken wird zunehmend praktiziert. Durch hohe Verteilungskosten (Fernwärmenetz) sind der Fernwärmenutzung wirtschaftliche Grenzen gesetzt.